Dies ist
Dokumentation einer 4-wöchigen Fahrradtour quer
durch Großbritannien, von Kingston upon Hull
über York, den Yorkshire Dales und Lake Distrikt
Nationalparks nach Carlislee. Mit der Eisenbahn
nach Stirling, über Killin und Pilochry nach
Braemar, Spey-Tal, Inverness, nördliche
Highlands bis John o' Groats sowie Kirkwall und
Stromness auf Orkney, Nordost-Schottland.
Rückreise von Aberdeen über Edinburgh bis Berwick-upon-Tweed.
1.
Tag, Sonntag,
02. Mai 1999,
(Etappe: 1,5 km,
Gesamtstrecke; 1,5 km)
Zusammen mit Matthes, meinem
neuen Radelpartner aus Köln, nehme ich die
Fähre Rotterdam - Hull. Andreas, unser Fahrer
ist pünktlich und wir erreichen stressfrei den
Hafen von Rotterdam. Die See ist ruhig. Im
Bordkino schauen wir "You've got Mail"
Übernachtung: Fähre Rotterdam - Hull
Montag, 03. Mai 1999
79,4 km
Die Sonne scheint, als wir an
diesem Bank-Holiday-Monday in Hull starten.
Es
geht zuerst flach bis Beverley, dann überqueren
wir ein paar leichte Hügel bis Market Weighton
und fahren auf Nebenstrecken nach York. Unsere
Kondition ist miserabel. Die Vermieterin des
B&B freut sich, mich nach 4 Jahren
wiederzusehen.
Am Abend versorgen wir unsere
Sonnenbrände und besichtigen die
mittelalterliche Stadt.
Ü: B&B York
Dienstag, 04. Mai 1999
81,1 km, Gesamt: 161,5 km
Wir fahren nordwestlich aus der
Stadt und erreichen gegen Mittag Ripon. Auf dem
Weg dorthin habe ich meine erste Reifenpanne -
ein Glassplitter im Vorderrad.
Das Flachland liegt nun hinter
uns, es geht ins Gebirge. Nach einer ausgiebigen
Mittagspause fahren wir zur Ruine der Fountains
Abbey.
Da ich hier schon mal war, besichtige ich
die angeschlossene Park- und Gartenanlage,
während Matthes an der Führung durch die
Klosterruine teilnimmt.
Gegen 17 Uhr geht es weiter. Um
19 Uhr beschließen wir, bereits in Pateley
Bridge unser Abendessen zu uns zu nehmen und
informieren unsere Zieljugendherberge, dass wir
später kommen. Kurz nachdem wir um 20 Uhr
weiterradeln, haben wir unsere erste 20%-Steigung
zu bewältigen. Wir sind in den Yorkshire Dales.
Bis Greenhow Hill überwinden
wir 200 Höhenmeter. Es wird dunkel und ich bin
froh, zusätzliche Batteriebeleuchtung
dabeizuhaben. Kurz nach 22 Uhr erreichen wir
Grassington und nach kurzer Suche unsere JH in Linton.
Ü: JH LInton
Mittwoch, 05. Mai 1999
82,1 km, Gesamt: 243,8 km
Unser nächstes Ziel ist
zunächst Kettlewell, das wir auf welliger
Straße erreichen.
Nach dem 2. Frühstück geht
die Strecke talaufwärts durch eine
sonnenüberflutete Moorlandschaft.
Nach etwa 20
km verläßt unsere Straße das Tal. Keuchend
schieben wir unsere Räder bergan. Der Pass in
Richtung Gayle ist 589m hoch. Ich bin etwa 20
Minuten früher oben als Matthes. Meine
Goretexjacke und eine Steinmauer schützen mich
gegen den scharfen, kalten Nordwestwind, der
über die Passhöhe bläst. Die Abfahrt ist höchst
gefährlich, da auch hier einige 25%-Stellen
sind. Mehrmals halten wir an, um die vom Bremsen
erhitzten Felgen abzukühlen.
In Gayle ist ein
Fish&Chips-Restaurant mit einem netten
Besitzer. Nach dieser Verpflegungspause geht es
weiter gen Westen. Zuerst wieder ein paar
Kilometer flach bergauf bis Garsdale Head, dann
in rasanter Abfahrt bis Sedbergh, wo wir erneut
rasten. Auf schmalen Nebenstraßen, die uns
wiederum ein paar Abschnitte zum Schieben
bescheren, erreichen wir schließlich unser
Tagesziel, die JH in Kendal am Rand des Lake District.
Ü: JH Kendal
Donnerstag, 06. Mai 1999
61,7 km, Gesamt: 305,6 km
Auf Nebenstraßen geht es nach
Bownes am berühmten Windermere Lake. Ich
verschalte mich und habe die Kette auf beiden
großen Ritzeln liegen. Nur runter geht sie nicht
mehr so leicht...
Ab jetzt hat das große Ritzel
hinten eine deutliche Verformung. Die Autofähre
in Bownes fährt nicht, aber nach dem 2.
Frühstück bringt uns eine kleine Personenfähre
über den See nach Sawrey. Über Hawskshead
radeln wir nach Ambleside. In einem Restaurant
essen wir ein ultrascharfes
Hähnchencurrygericht. Nun geht es flach bis
Grasmere, dann folgt ein harmloser Pass und eine
ruhige Nebenstraße am Thirlmere entlang. Kurz
vor Keswick überwinden wir erneut einen Hügel,
auf dessen höchsten Punkt wir uns einen
Steinkreis anschauen.
Die JH in Keswick ist voll, wir
buchen uns in einem B&B ein.
Ü: B&B Keswick
Freitag, 07. Mai 1999
37,7 km, Gesamt: 343 km
Die telefonische Voranmeldung
in der JH unseres Tagesziels scheitert an der
Vollbelegung, daher lassen wir uns über die TI
ein B&B vermitteln.
Von der Tagesplanung her, wird
das heute eine der kürzesten Etappen werden,
aber nicht die leichteste.
Wir radeln am Derwent Water
entlang nach Süden und erreichen nach 15 km den Fußpunkt des Honister-Pass. Dieser ist zwar nur
480m hoch, hat aber mehrere lange 25%-Abschnitte,
die einem das Bergaufschieben zur Qual machen.
Links und rechts des Weges ist eine unberührte
braungelbe Moorlandschaft, die nur noch spärlich
bepflanzt ist. Nur etliche Schafe tummeln sich
hier. Auf der Passhöhe ist eine Jugendherberge
und ein Schieferbergwerk.
Hinunter geht es wieder einmal
genauso steil. Es geht nur mit vielen
Abkühlpausen für die Bremsen bergab, aber die
Aussicht ist toll. Ab Buttermere geht es auf
welliger Strecke direkt nach Cockermouth, wo wir
bereits um 15 Uhr unsere heute morgen gebuchte
Unterkunft erreichen. Ohne Matthes erkunde ich
die Kleinstadt. Zum erstenmal in diesem Urlaub
bekomme ich dabei ein paar Regentropfen ab.
Abends geht es in einen netten Pub.
Ü: B&B Cockermouth
Samstag, 08. Mai 1999
51,6 km, Gesamt: 395 km
5 Kilometer hinter Cockermouth
habe ich meine 2. Reifenpanne. Diesmal ist es ein
2cm breiter Plastikstreifen, den ich aus dem
Hinterreifen ziehe. Die Karkasse ist beschädigt,
aber mit einem Streifen Panzertape, der von innen
in den Mantel geklebt wird, löse ich das
Problem.
Es ist diesig und ab und zu
gibt es etwas Nieselregen. Gegen Mittag gibt es
einen ersten richtigen Schauer, vor dem wir uns
unter das Dach einer Tankstelle flüchten. Dann
erreichen wir Carlisle, den Grenzort zu
Schottland.
Wir radeln zum Bahnhof.
Planmäßig kaufen wir eine Fahrkarte und nehmen
den verspäteten Zug nach Edinburgh, wo wir
umsteigen müssen. Nachdem wir bereits im Anschlusszug Platz genommen haben, wird
kurzfristig verkündet, dass wir den Zug wechseln
müssen und wir hetzen durch den "Waverley
Bahnhof" zum neu eingesetzten Zug nach
Stirling.
Gegen 17 Uhr sind wir in Stirling am
Rande des Hochlands. Nachdem wir zuerst die
geschlossene Sommer-JH erkundet haben, erklimmen
wir den Schloßberg zur neuen JH Stirlings.
Später erkunden wir den Schloßberg und nehmen
in einem Hotelrestaurant unser Abendessen ein.
Da
es wieder anfängt zu regnen, verzichtet Matthes
darauf, mit mir gemeinsam zu Fuß das Stadtzentrum zu
erkunden, also ziehe ich allein los.
Ü: JH Stirling
Sonntag, 09. Mai 1999
75,0 km, Gesamt: 470 km
Heute ist es sehr diesig. Wir
radeln Richtung Doune und bekommen ein wenig
Nieselregen ab. Mittags sind wir in Callander.
Das Hotel, in dem wir Mittagspause machen, darf
erst ab 12.30 Uhr ausschenken.
Dann beginnt das Hochland.
Wegen der tiefhängenden Wolken sehen wir meist
die Berge nicht, aber es geht bergan. Bei
Kingshouse machen wir eine Pause, dann beginnt
bei Lochearnhead eine längere Steigung, die zwar
im kleinen Gang zu radeln ist, aber wegen des
Verkehrs trotzdem unangenehm zu befahren ist.
Dann geht es bergab und anschließend im
Dauerregen 18 km nach Westen zur JH Crianlarich.
Ü: JH Crianlarich
Montag, 10. Mai 1999
87,2 km, Gesamt: 557 km
Matthes hat die Schnauze voll.
Schottland ist eben nicht das norddeutsche
Flachland. Wir beraten unsere weitere
Etappenplanung und finden eine Lösung, wie er in
den kommenden Tagen ein paar Berge vermeiden
kann. Im Dauerregen radeln wir nach Osten, wo wir
in Killin Rast machen.
Ab hier radeln wir
getrennt Richtung Pitlochry, denn in Feernan am
Loch Tay werde ich das Taytal verlassen und über
einen Pass zum Loch Tummel wechseln. Mein
Tageshöhepunkt heißt "Queens View",
ein Aussichtspunkt, an dem dann genau zum
richtigen Zeitpunkt die Sonne scheint.
Etwa 1
Stunde später erreiche auch ich kurz nach
Matthes Eintreffen die JH in Pitrochry.
Ü: JH Pitlochry
Dienstag, 11. Mai 1999
85,9 km, Gesamt: 642 km
Unser erster Weg führt zur TI,
die uns für die beiden nächsten Nächte B&B
vermitteln soll. Dann unternehmen wir einen
Spaziergang zum Fascaldy Staudamm, einem an sich hässlichen Betonzweckbau. Die Besonderheit
dieses
Staudamms besteht darin, dass die Naturschützer
die Erbauer dazu genötigt haben, für die
jährliche Wanderung der Lachse an ihre
Brutstätten eine sogenannte Lachsleiter
bestehend aus drei Dutzend miteinander
verbundenen Becken mit jeweils 45 cm
Höhenunterschied, danebenzusetzen.
Gemeinsam radeln wir dann 2
Meilen hinaus aus Pitlochry zur
Edradour-Destillerie, die sich als kleinste
(legale) Whisky-Brennerei Schottlands bezeichnet.
Um 12 Uhr trennen sich erst mal
unsere Wege. Matthes radelt zum Bahnhof und ich
erklimme eine Straße in das oberhalb von
Pitlochry gelegene Hochmoor. Es beginnt heftig zu
regnen. Nach 25 km erreiche ich die Hauptstrecke
A93, die gen Norden nach Braemar führt. Zum
Glück hört der Regen auf. Die Straße steigt
zügig von 240 m über NN auf 350 m an, dann geht
es wieder 40 Höhenmeter runter, 50 m hoch, 60 m
runter usw.
Gegen 16.30 Uhr bin ich am
Fußpunkt von des Teufels Ellbogen. Die 250
Höhenmeter bis zum höchsten britischen Straßenpass muss ich nun schieben. Es nieselt
und je höher ich komme, desto kälter wird es.
Oben auf der Passhöhe auf 650 m weht ein
scharfer Wind und es ist nur noch 7° warm. Ich
ziehe meine Goretexjacke dicht, dann mache ich
mich auf die rasante Abfahrt nach Braemar. Die 16
km hinab sind flach abfallend und kurz vor 18 Uhr
erreiche ich mein vorgebuchtes B&B in
Braemar.
Ich dusche, ziehe mich um, dann
sehe ich zu, dass ich etwas zu essen kriege, denn
mein Radeltag ist noch nicht zu Ende.
Gegen 20 Uhr fahre ich nochmals
aus Braemar hinaus in ein Seitental.
Ü: B&B Braemar
Mittwoch, 12. Mai 1999
59,2 km, Gesamt 701 km
Bei der Tour de France würde
man diese Etappe als Königsetappe bezeichnen.
Ich fahre aus Braemar hinaus das Dee-Tal hinab
nach Osten. Nach 15 km erreiche ich das Örtchen
Crathie, wo ich mit dem Mann im TI meine weitere
Reiseroute bespreche. Ach so, der Ort zeichnet
sich durch 3 Dinge aus: Eine Whiskybrennerei,
eine kleine Kirche und ein berühmtes Ferienhaus.
Die Brennerei heißt
"Royal Lochnagar" und liegt natürlich
auf einem Hügel, 70 Höhenmeter über dem Tal.
Als ich sie besichtige ergießt sich ein heftiger
Schauer übers Land, der Rest des Tages wird
trocken bleiben. Das Ferienhaus nennt sich
"Balmoral Castle", gehört Königin
Lisbeth und da man für 13 DM Eintritt nur den
Park und die Gemälde im Ballsaal sieht, was ich
mir bereits 1995 angetan habe, radel ich diesmal
am Eingang vorbei.
Auf der anderen Talseite geht
es auf einer Single-Track-Straße bergan. 170
Höhenmeter hoch und auf der anderen Seite 150
Meter wieder runter ins Gairntal. Die Brücke in
Gairnshiel ist uralt und hat zur Mitte hin 15%
Steigung, dann einen scharfen Knick, an dem schon
mancher Wagen seinen Auspuff gelassen hat und
dann geht's genauso steil wieder abwärts. Da
schiebe ich lieber...
Es geht wieder langsam bergan,
diesmal bis auf 550m, dann wieder bis auf 300 m
hinab. Ich mache in Corgarff eine lange Pause in einem Cafè,
dann in Cock Bridge eine schockierende 25%-Stelle
als Einstieg zum zweithöchsten Pass meiner
Reise, der mich auf 610m führt.
Der Rest der
Etappe ist ein Klacks. Es geht fast nur bergab
bis zu einer Farm kurz vor Tomintoul, wo Matthes
und ich unser B&B vorgebucht haben. Matthes
ist schon da...
Ü: B&B Tomintoul
Donnerstag, 13. Mai 1999
70,1 km, Gesamt: 771 km
Wir sind im Gebiet des Flusses
Spey. Auf dem Weg zur Glenlivet-Brennerei sehen
wir die ersten zotteligen Hochland-Rinder. Die
Führung ist eher enttäuschend. Wir radeln
weiter nach Dufftown. Die Whisky-Destillerien am
Wege zählen wir nicht mehr. In der
Glenfiddich-Brennerei bekommen wir gratis eine
recht gute Führung und die übliche Kostprobe.
Fast alle zu besichtigenden Brennereien nehmen
etwa 6 bis 10 DM pro Person als Eintrittsgeld!
Inzwischen ist es fast Abend
und wir radeln über Rothes nach Elgin, wo wir
ein nettes B&B finden. Der Geldautomat stellt
dann später Matthes' Kreditwürdigkeit auf eine
harte Probe...
Ü: B&B Elgin
Freitag, 14. Mai 1999
75,3 km, Gesamt: 847 km
Als morgens meine Packtasche
leichter zugeht als sonst, habe ich mir ja noch
nichts weiter gedacht. Erst 6 km hinter Elgin,
als uns unsere Vermieter laut hupend überholen
und mir dann eine Plastiktüte übergeben, ist
mir klar, dass ich über solche Anzeichen besser
intensiver nachdenken sollte...
Nun gut, auf einer hübschen
Nebenstrecke radeln wir Richtung Forres. Zum
erstenmal in diesem Urlaub erreichen wir wieder
das Meer. In Nairn gibt uns die nette Dame im TI
den Hinweis auf die Brennerei Dallas Dhu am
Stadtrand.
Das besondere an dieser Brennerei ist, dass sie seit Jahren stillgelegt ist und heute
zum Museum umfunktioniert wurde. So können wir
uns Dinge ansehen, die in produzierenden Anlagen
nicht zu sehen sind. Der Vorrat an Dallas Dhu
wird noch etwa 7 Jahre reichen, dann ist dieser
Whisky, wie so viele in Schottland, nur noch
Geschichte.
Vor Nairn verlassen wir die
Hauptstraße. Wir überqueren das Cullodenmoor,
in dem die Schotten ihre letzte große Schlacht
gegen England verloren.
Dann erreichen wir
Inverness. Durch Zufall finden wir auf Anhieb die
JH, ohne dass wir danach gesucht hätten.
Die Kneipe, in der wir abends
essen ist laut, bunt und schrill. Matthes
Abendessen zieht die Aufmerksamkeit der halben
Kneipe auf sich. Die hübschen Mädels am
Nebentisch wundern sich, was ich für Striche in
meine Michelin-Karte male.
Ü: JH Inverness
Samstag, 15. Mai 1999
75,56 km, Gesamt: 922 km
Matthes' Tretkurbeln sind
ausgeschlagen. Der Fahrradladen verkauft ihm
exakt die gleiche Garnitur, die ich auch fahre.
Bei C&A ergänze ich meinen Wäschevorrat.
Noch ein Milchshake von BurgerKing, dann
verlassen wir Inverness und damit den
zivilisierten Teil von Großbritannien auf der
Bundesstraße. Zuerst geht es über die große
Brücke auf die "Black Isle" - die
schwarze Insel. Wir beschließen, auf der
Bundesstraße zu bleiben und damit den kürzesten
Weg zu nehmen. 15 km weiter überquert eine lange
Stelzenbrücke den Meeresarm "Cromarty
Firth", dann geht es noch 5 km über die
Hauptstraße und wir sind endlich wieder auf
einer ruhigeren Nebenstrecke.
In Alness machen wir
Mittagspause, dann geht es bergan über
Stittenham zum Kyle of Sutherland.
Wir radeln an
diesem Meeresarm entlang bis Ardgay, dann auf
einer Schmalspurstraße nach Culrain zur JH.
Heute nacht wohnen wir im über
dem Dorf liegenden Schloß "Carbisdale
Castle". Matthes genießt die Aussicht. Im
Spiegelsaal stehen nackte Mädels rum, noch dazu
aus Marmor. Und das in einer Jugendherberge...
Wir wollen wie immer im
nächsten Hotel/Pub noch etwas essen. Im Dorf
unten aber finden wir keinen Pub, so dass wir
irgendwelche Anwohner fragen. Das Problem ist
bekannt...
|
"Also, Du fährst zur Bahnstation, da
lässt Du das Fahrrrad stehen, dann 300 Meter nach links über
die Schienen, dann kommt 'ne Brücke und dann kannst Du das
Hotel schon sehen, keine Sorge, heute kommt kein Zug mehr"
Wir ignorieren das Schild, das uns 650 DM Strafe androht für
das Betreten der Gleise. Die Brücke ist stabil, ich bin
begeistert und Matthes hat Höhenangst.
Der Wirt, ein rustikaler Schotte so um
die 80 Jahre alt spricht deutsch, was er in der 50ern in
Köln-Nippes gelernt hat, da ist Matthes gefordert.
Die wenigen Einheimischen
fliehen bald darauf, als die halbe JH via
Eisenbahnbrücke in der Kneipe einfällt. Matthes
geht früh, da er die Brücke noch im Hellen
überqueren will.
Ü: JH Carbisdale Castle
Sonntag, 16. Mai 1999
84,0 km, Gesamt: 1006 km
Tja Matthes, Du hast die Wahl:
Entweder 16 km Umweg oder mit Fahrrad über die
650DM-Brücke. Okay, ich schiebe zuerst seins und
dann mein Rad über die vernieteten wackeligen
Blechstreifen, durch deren Lücken tief unten der
Fluß schimmert.
Wir folgen dem Fluß Shin und
treffen an einem Wasserfall ein Radlerpaar aus
Österreich, mit denen wir uns für den Abend in
Tongue verabreden. Zum Glück kann ich das Hotel
beschreiben...
Hinter Lairg kommen wir auf
eine der einsamsten Straßen Schottlands. Über
50km liegt nur ein Hotel und später ein winziges
Dorf in dieser von Mooren, Seen und
Aufforstungsgebieten geprägten Landschaft. Der
Wind kommt heute von Nordost - also von vorn!
Mittagspause machen wir im
"Crask Inn", dann radeln wir weiter gen
Norden. Um 18 Uhr erreichen wir Tongue an der
Nordküste. Die Motorradfahrer aus
Süddeutschland, mit denen wir heute nacht in
unserem Zimmer eine Schnarchweltmeisterschaft
austragen werden, haben wir auch schon vor
Stunden hinter Lairg getroffen.
Im Pub treffe ich erstmal zwei
nette alte Damen, die in Braemar im selben
B&B wohnten, die Motorradjungs sitzen am
Nebentisch und bald darauf kommen auch die beiden
Österreicher. Das Steak ist teuer und mickrig.
Gegen elf Uhr radeln wir
zurück zur Jugendherberge. Wir beschließen auf
den Damm hinauszufahren und ich zeige Matthes das
Phänomen des Sonnenuntergangs im nordischen
Sommer. Der gelbe Abendhimmel erstreckt sich
über mehr als 180° von West nach Ost. Heute
nacht wird es nicht mehr dunkel werden!
Ü: JH Tongue
Montag, 17. Mai 1999
114,0 km, Gesamt: 1120 km
Eine Schweineetappe! 70km bis Thurso, Gegenwind, 6mal berghoch und wieder bis
auf Meereshöhe runter und dann will dieser
Besessene (also ich...) auch noch unbedingt um 16
Uhr in Thurso sein, da er noch 'ne Fähre buchen
will...
Aber das Wetter ist sonnig und
warm.
Nun gut, also werden die Pausen
streng rationiert und wir sind halbwegs
pünktlich in Thurso. Die Dame im TI ist
überrascht über unseren Buchungswunsch, aber 10
Minuten später haben wir unsere Reservierung.
Wir dinieren vor einem Supermarkt. Als wir um
17.45 Thurso verlassen hat der Gegenwind deutlich
zugenommen und die kommenden 30 km bis John o'
Groats werden zur Herausforderung. Die Chefinnen
der JH sind total gut drauf und wir besteigen
erneut unser Rad, um die 5 km zum nächsten Pub
zu radeln.
Diesmal möchte ich den
nordöstlichsten Punkt Schottlands auch wirklich
erreichen, daher fahre ich um kurz nach 22 Uhr
noch hinaus zum Leuchtturm am Duncansby Head. Es
ist windig und trostlos. Nur die Schafe fliehen
irritiert vor dem bekloppten nächtlichen
Radfahrer. Das Farbspiel am Himmel ist wieder
unbeschreiblich!
Ü: JH John o' Groats
Dienstag, 18. Mai 1999
49,8 km, Gesamt: 1170 km
Heute heißt es früher
aufstehen, da wir pünktlich um 8.20
abgefrühstückt losradeln müssen. Zum
Fähranleger sind es 20 Minuten. Wir kaufen
unsere Fahrkarten: 47 DM pro Person/ 10 DM fürs
Fahrrad - die wissen, wie man für 45 Minuten
schaukelnde Überfahrt abkassiert.
Der Himmel ist blau, der
Mageninhalt bleibt drin und um 9.50 sind wir auf
der Insel "South Ronaldsay". Matthes
murrt über den einzigen 80 Meter Hügel der
Insel, den wir überqueren müssen. Hinter St.
Margarets Hope erreichen wir den ersten
"Causeway", ein Damm aus Betonblöcken,
der von italienischen Kriegsgefangenen im 2.
Weltkrieg zum Schutz der britischen Flotte gegen
die deutschen U-Boote angelegt wurde und deshalb
auch "Churchill Barriers" heißt. Die
Straße darüber wurde erst nach dem Krieg
angelegt. Auf der Ostseite hat sich in den 55
Jahren ein richtiger Sandstrand und eine kleine
Düne gebildet.
Die beiden kleinen Inseln
Burray und Lambs Holm überqueren wir in wenigen
Minuten. Am nördlichsten der 4 Dämme war auf
der Insel Lambs Holm ein italienisches
Gefangenenlager und aus einer Wellblechhütte
haben einige Arbeiter eine schöne Kirche im
italienischen Stil gebaut, die nun zu einer der
Hauptsehenswürdigkeiten von Orkney gehört.
Nun erreichen wir
"Mainland". Noch 8km und wir sehen
zuerst die "Scapa-Brennerei", dann
radeln wir mitten durch die Lagerhäuser der
"Highland Park"-Brennerei nach Kirkwall
hinein. Die JH hat zwar ihre übliche
Mittagspause, aber die Duschen und vor allem die
Waschmaschine stehen auch tagsüber zur
Verfügung.
Kurz vor 15 Uhr radeln wir zur
Highland-Park-Destillerie. Wir sind nur 3
Besucher und unsere Führerin ist nett. Im
Warehouse stellt sie uns die freundlichen
Bewohner vor. Natürlich gibt es 'nen
Probeschluck. Wir fahren nach Kirkwall hinein,
später bekommen wir ein nettes Zweierzimmer in
der JH zugewiesen.
Ü: JH Kirkwall
Mittwoch, 19. Mai 1999
86,5 km, Gesamt: 1257 km
Wir machen uns getrennt auf den
Weg, die Hauptattraktionen von Mainland
abzufahren. Mein erstes Ziel ist Maes Howe, ein
kreisförmiges Kultgrab aus der Steinzeit, dessen
Eingang exakt auf den Sonnenuntergang zur
Wintersonnenwende ausgerichtet ist.
Ein paar
hundert Meter weiter stehen zuerst die Steine von
Stennes und dann ein gewaltiger Steinkreis, der
Ring of Brogar. Der Rückenwind schiebt mich nun
zur Westküste, wo vor 150 Jahren ein komplettes
Steinzeitdorf freigeweht wurde - Skara Brae.
Hier
treffe ich auch Matthes wieder. Ich fahre nach
Norden Bei Birsay besuche ich bei Ebbe eine
Gezeiteninsel, den Brough Of Birsay, dann mache
ich ein Picknick in den Ruinen des Earls
Palastes.
Nun geht es gegen den Wind 40 km
zurück nach Kirkwall, wo ich mich gegen 20.30
Uhr mit Matthes treffe.
Ü: JH Kirkwall
Donnerstag, 20. Mai 1999
8,4 km, Gesamt: 1265 km
Ich schreibe 20 Postkarten und
streune durch Kirkwall - unser Reserve- und
Pausentag.
Ü: JH Kirkwall
Freitag, 21. Mai 1999
33,6 km, Gesamt: 1299 km
Wir packen nach 3 Nächten in
Kirkwall unsere Taschen und radeln im Regen los.
Erstmals ziehe ich die Sympatexhose an.
Nach 10 km verliere ich
Matthes, der mal wieder eine nicht abgesprochene
Pause einlegt. Nach gut 2 Stunden erreiche ich
Stromness zur Mittagszeit - unser Tagesziel. Als
ich meine wärmende Suppe serviert bekomme,
erscheint auch Matthes. Nach dem Essen, gehen wir
zum Fährbüro, dann machen wir einen langen
sonnenbeschienenen Spaziergang zur Südspitze und
durch die Stadt. Die Hotelbar, in der wir abends
essen, gefällt mir nicht. Kurz nach 20 Uhr radele
ich zur Südspitze, um unsere Fähre bei ihrer
Ankunft von Lerwick/Shetland zu fotografieren.
Der Wind pfeift gnadenlos. Zuerst kommt um 20.25
die Fähre St. Ola von Scrabster/Thurso vorbei. Kurz vor 21.00 Uhr kommt dann
auch St. Suniva. Kaum bin ich wieder
am Abfertigungsgebäude, da gibt es erneut einen
heftigen Regenschauer
Um 21.30 Uhr stellen wir uns im
Nieselregen und Sturm an der Rampe an. Ein
Sattelschlepperfahrer rammt ein
Absperrgitter.Dann dürfen wir endlich rein und
schleppen unser Gepäck in die Kabine. Die
Bedienung der Schiffsbar meint, ich sei
verrückt, in Schottland Fahrrad zu fahren, die
Zwei-Mann-Band ist gnadenlos und pünktlich um
23.15 Uhr heißt es "Last Orders...",
schließlich ist es eine Inlandfähre.
Das Bett wackelt und schlingert
heute nacht und als ich gegen 7.30 an Deck gehe,
fahren wir gerade im Hafen von Aberdeen ein.
Ü: Fähre Stromness - Aberdeen
Samstag, 22. Mai 1999
62,0 km, Gesamt: 1361 km
Na klasse. Um 8 Uhr morgens
gibt es nirgends in dieser Stadt schon
Frühstück. Zum Glück öffnet bald darauf die Fressmeile eines Einkaufszentrums. Matthes kauft
Filme.
Gegen 11 Uhr verlassen wir Aberdeen im
strahlenden Sonnenschein. Der Wind weht heftig
von Südwest. Wir fahren nach Südwest. Unsere
Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt etwa 9km/h,
selbst bergab müssen wir trampeln und selbst
leichteste Steigungen schieben. Der Verkehr auf
dieser Hauptstrecke ist zusätzlich absolut
ätzend.
Dies ist meine Hassetappe
1999!!! Die Geschichte von Matthes' polizeilicher
Belehrung über das Verhalten in der
Öffentlichkeit erzähle ich hier nicht...
Am
Abend erreichen wir Montrose.
Ü: B&B Montrose
Sonntag, 23. Mai 1999
115,2 km, Gesamt: 1476 km
Der Wind weht immer noch
unerbittlich aus Südwest und die Sonne scheint.
Wir radeln auf Nebenstraßen nach Arbroath.
Matthes hat von diesen 22 km gegen den Wind genug
und nimmt den nächsten Zug nach Edinburgh.
Um 15 Uhr erreiche ich allein die
lange Taybrücke von Dundee.
Um 17 Uhr bin ich in
Cupar, nach 93 km dann gegen 19 Uhr in
Glenrothes. Ich finde weder hier, noch in
Kinglassie ein B&B, so dass ich bis Kirkcaldy
fahre, wo ich gegen 21 Uhr nach 115 km ein
B&B finde. Ich dusche und eile zu Fuß in die
Stadt. In den Pubs, die sonntags eh um 22.30
schließen, gibt es längst nichts mehr zu essen.
Ich kaufe erstmal ein paar Bierdosen, Chips und
Erdnüsse, da sehe ich am Horizont dieses
magische gelbe M auf rotem Untergrund:
Gerettet...
3 Riesen-Hamburger und 2
Milchshakes und es geht mir besser. Mein erstes
Bier trinke ich an der Strandpromenade.
So platt wie heute war ich auf
dieser Tour noch nie...
Ü: B&B Kirkcaldy
Montag, 24. Mai 1999
44,1 km, Gesamt: 1520 km
Gegen 9.30 starte ich im
Nieselregen. Zuerst folgt die Straße fast direkt
der Küste, doch in Burntisland zweigt sie etwas
weiter ab ins Binnenland. In Inverkeithing mache
ich eine kurze Pause, dann geht es hinauf zur
Forth-Straßenbrücke.
Natürlich erwischt mich
direkt auf der Brücke ein Schauer. Der Wind weht
böig und heftig von der Seite und ich muß
höllisch aufpassen, dass er mich nicht gegen das
Geländer drückt.
Bald darauf bin ich in South
Queensferry und die Sonne scheint wieder.
Noch 15 km auf der Hauptstraße
ins Stadtzentrum von Edinburgh. Um 14 Uhr bin ich
an der Bruntsfield JH, wo Matthes mich schon
erwartet. Ich dusche noch schnell, denn ich will
in die Stadt.
Edinburgh! Ich mag diese Stadt,
die so zeitlos ist, so groß und doch so klein,
so alt und doch alles bietet, was man braucht.
Wir nehmen einen der roten Doppeldeckerbusse zur
Princess Street, dann geht es schnurstracks zum
"Playhouse". Erstmal Eintrittkarten
kaufen! Anschließend essen wir etwas und ich
erkunde ein Einkaufszentrum. Um 17 Uhr treffen
wir uns am Scott Memorial (bei dem Marmoropa
unter dieser schwarzen Rakete...) Nun gehen wir
hinüber zum Burgberg. Wir lassen uns treiben...
Castlehill, Royal Mile, dann hinunter zum
GrassMarket, ein Bier im Irish Pub und wieder
hinaus. Gegenüber vom neuen Festivaltheater
essen wir beim Italiener. Dann geht es wieder
Richtung Princes Street. Irgendwann nehmen wir
'nen Bus und fahren zurück. Für heute reicht's.
Ü: JH Edinburgh - Bruntsfield
Dienstag, 25. Mai 1999
0 km
Matthes fährt mit dem Fahrrad
zur örtlichen FORD-Vertretung. Ich wandere zu
Fuß in die City und ziehe von Geschäft zu
Geschäft. Später lasse ich mich durch die
Neustadt treiben. Ein Bier im Hardrock-Cafe.
Um
17 Uhr bin ich wieder im Hostel. Duschen und
Klamottenwechsel, Einkaufsbalast abwerfen.
Matthes und ich fahren zur Princes Street.
Abendessen, dann geht es zum Playhouse. Punkt
19.30 Uhr beginnt unser Musical.
"Annie" handelt von
einem Waisenmädchen, das zuerst auf den Hund
kommt und dann von einem Millionär adoptiert
wird.
Die Handlung ist witzig. Die
Musik und die Darsteller sind klasse. Die böse,
versoffene Waisenhauschefin ist wirklich genial
und auch die Kinderrollen sind toll besetzt.
Um halb elf ist die Show zu
Ende und wir finden einen Irish Pub in der
Neustadt.
Ü: JH Edinburgh - Bruntsfield
Mittwoch, 26. Mai 1999
0 km
Durch die Parkanlagen gehen wir
zum Castlehill. Unser Ziel ist der "Scotch
Whisky Heritage Center", wo wir eine Art
Whisky-Seminar geboten bekommen, dann geht es in
die Whisky-Geisterbahn und zum Schluß gibt es
den "Glen Grant" - Single-Malt zum
Probieren.
Wir trennen uns und ich streune
durch die Altstadt. Später gönne ich mir eine
Stadtrundfahrt im Aussichtsbus, dann besuche ich
noch eine Buchhandlung und treffe mich wieder mit
Matthes. Wir essen etwas und fahren mit dem Bus
in die Nähe unserer JH.
Die erste Kneipe ist
proppenvoll und es sind bereits 5 Minuten
gespielt. Irgendein Bayern-Spieler ist gefoult
worden.
1 Minute später betreten wir
die nächste Kneipe, die ist noch voller. Basler
hat das 1:0 geschossen und die Stimmung ist toll.
In den nächsten 90 Minuten
erleben wir erst den Weltuntergang der Briten,
die aussichtslos versuchen, den Ausgleich zu
erzielen, dann den Ausgleich in der 91. Minute
und Sekunden später das unerwartete Siegtor von
Manchester United. Die Kneipe steht Kopf. Wir
bleiben noch 'ne halbe Stunde, dann erwartet uns
im Hostel eine Überraschung: Wir müssen
kurzfristig das bisherige Zimmer räumen und in
ein Vielbettzimmer umziehen.
Ü: JH Edinburgh - Bruntsfield
Donnerstag, 27. Mai 1999
98,9 km, Gesamt: 1619 km
Ade Edinburgh. Wir radeln über
die Princes Street und dann nach Westen Richtung
Portobello. Es ist flach und wir sind schnell.
Bereits mittags haben wir in Dunbar 50 km
zurückgelegt. Bald darauf kommen wir an einem
Atommailer vorbei, dann erwartet uns unser
letzter großer Hügel. Von Meereshöhe geht es
noch mal auf 230m hoch. Hinter Eyemouth wechseln
wir wieder auf die Bundesstraße A1, eine der
Hauptstrecken von Schottland nach England. Um
18.22 Uhr verlassen wir Schottland und erreichen
5 km weiter Berwick upon Tweed. Wir fahren zum
Bahnhof, reservieren für morgen 2 Plätze nach
Newcastle, dann checken wir in einem B&B ein.
Der Vermieter spendiert ein Bier.
Ü: B&B Berwick upon Tweed
Freitag, 28. Mai 1999
16,3 km, Gesamt: 1635 km
Es regnet heftig, aber der
Bahnhof ist nur 2 Minuten entfernt. Um 11 Uhr
sind wir in Newcastle.
Wir gehen in die City,
stellen die Räder regensicher ab und vertrödeln
4 Stunden. Um 15.30 starten wir Richtung
Tynemouth. Die 13 km im Feierabendverkehr der
Großstadt sind schnell geschafft, um 16.15 Uhr
sind wir an der Fähre.
Wieder müssen wir lange
warten, aber kurz vor 18 Uhr sind wir an Bord.
Das Verladen dauert lange, so dass die Fähre mit
50 Minuten Verspätung startet. Unser Abholdienst
wird per Handy informiert.
Unsere Billigkojen liegen über
der Motorwelle. Ich bleibe bis 1.00 Uhr auf und
schlafe dann trotzdem sehr schlecht.
Ü: Fähre Newcastle - Ijmuiden
Samstag, 29. Mai 1999
1 km, Gesamt: 1636 km
Als ich um kurz nach 8 Uhr auf
Deck gehe, ist bereits Land zu sehen. Um 9.15
erreichen wir Ijmuiden/Amsterdam.
Wir radeln hinaus und auf dem
Parkplatz montiert unser "Abholdienst" Meinolf bereits den
Dachgepäckträger am Auto. Es ist viel zu heiß und zwei nervige Staus behindern unser Fortkommen. Um
14.15 sind wir in Menden und nach kurzer
Umpackpause geht es weiter. Um 17 Uhr erreichen
wir Köln. Ich schmeiße Matthes raus, dann geht
es zum Mailboxtreffen in den Hunsrück. Am
nachsten Tag hole ich meinen Hund Lucky im
Saarland an der luxemburgischen Grenze ab und bin
sonntags gegen 18 Uhr endgültig zu hause.
|