Irland 2002: 
IRL: "Mit Wohnmobil und Kabinenkreuzer unterwegs in Irland"
von Dieter Pinell                    
Reisezeit: 11.09.2002 - 05.10.2002
Verkehrsmittel:
VW California coach / Wavequeen "Tulip"

Irland 2002 – Das glaubt uns keiner!

Irland. Insel im Atlantik. Zum fünften Mal soll also die grüne Insel mein Urlaubsziel sein. Seit ca. 10 Monaten läuft die Planung. Diesmal wollen wir 1 Woche zu sechst auf einem Cruiser den Shannon befahren. Anreisen werde ich gemeinsam mit Guido und Stefan im VW-Bus und anschließend mit beiden noch eine 12-tägige Rundfahrt dranhängen, bei der ich den beiden die schönsten Stellen der Insel zeigen will. Unsere drei Mitfahrer auf der Wavequeen (Tina, Alex und Käpt'n Holgi) werden per Flugzeug anreisen.

Teil 1:

Mittwoch, 11.09.2002

Guido kam bereits gestern abend aus Sörup angereist. Während Guido noch einen Ölwechsel am VW-Bus machen lässt, packe ich die letzten Sachen zusammen. Beim Beladen stellen wir fest, dass es eng wird mit dem Gepäck.  

Menden/Sauerland (0 km / 0km)

Um 16:27 Uhr geht es endlich los. Ich sitze am Steuer. 17,5° Es ist wolkig, aber trocken. Noch ist mein Hund Lucky mit an Bord. Er wird seine Ferien an der Mosel verbringen.

Wir fahren nach Iserlohn. Guido braucht länger, um ein paar Dosen Cola-light bei PLUS zu kaufen, als ich kurz darauf bei C&A für den Kauf einer Jeans. Um 17:30 Uhr tanken wir ein paar Liter Diesel, damit wir noch bis Remich kommen, dann geht es auf die Autobahn. Nun steuert Guido. Um 18:20 Uhr gibt es einen kurzen Halt in Hilden, wo ich Karl noch meinen Dia-Scanner gebe, dann geht es mit mir am Steuer via Neuss und Aachen Richtung Belgien. Bei Verviers richten wir uns gen Süden und fahren über Bitburg nach Trier. Kurz vor Trier geht es dann auf die Autobahn Richtung Luxemburg, dann über die Moseluferstrasse nach Remich. Zurück auf die deutsche Seite und um 21:15 Uhr sind wir in Besch, wo Stefan uns schon erwartet.

Lucky ist froh, dem Auto entsteigen zu können. Wir verladen Bierpalette Nr. 6 und 7, sowie Stefans Gepäck. Ein kurzer Abschied von Hund und Stefans Eltern, dann geht’s um 21:35 Uhr weiter.

Remich/Luxemburg (389 km, 389 km)

Wir fahren nach Remich. Zuerst wird voll getankt, denn die luxemburgischen Dieselpreise sind unschlagbar günstig. Wir wollen noch „Jameson“ kaufen und checken dazu 2 weitere Tankstellen, nun haben wir jeweils 0,7 l von „Paddy’s“ und „Jameson“. Unser Abendessen nehmen wir bei McDonald’s ein. Um 22:27 Uhr geht’s weiter. Draußen ist es mild und trocken.

Ich bereite mir hinten mein Bett und lege mich hin, während Stefan fährt und Guido navigiert. Es geht von Luxemburg über Arlon, Namur, Charleroi, Tournai in Richtung Lille.

Donnerstag, 12.09.2002

Irgendwo in Belgien machen die beiden Fahrerwechsel, während ich nicht schlafen kann. Zwischen Lille und Dünkirchen haben wir Nebel. Gegen 2:30 Uhr machen wir eine Rast irgendwo bei Dünkirchen in Frankreich. Dann fährt uns Guido nach Calais.

Calais/Frankreich (450km, 839km)

3:15 Uhr

Wir suchen eine offene Tankstelle und fahren deshalb noch mal 4 km zurück. Jetzt wird vollgetankt, denn die Preise in Großbritannien sind unverschämt hoch.  

Um 3:20 Uhr erreichen wir den Fährhafen. Bei „Seafrance“ werden unsere Tickets und Ausweise gecheckt, dann fahren wir in die angegebene Warteposition. Irgendwann kommt der Zoll und wirft einen Blick in den Kofferraum, dann dürfen wir an Bord der „Cezanne“, die pünktlich um 4:15 Uhr ablegt.

4:15 Uhr

Nun können wir die Uhren um 1 Stunde zurück stellen. Wir legen uns in einem der Salons zum Schlafen hin, aber nur Stefan macht durch typische Geräusche deutlich, dass er schläft.

4:30 Uhr (westeuropäische Sommerzeit)

Ich wecke Stefan und wir drei gehen nach draußen, um das Anlegen in Dover anzuschauen. 

Dann geht es schnell hinunter auf das Autodeck und in den Wagen, dessen Scheinwerfer wir nun teilweise abgeklebt haben.

Dover/England, 5:30 Uhr

Nun sitze ich selber wieder am Steuer. Linksverkehr. Die Abfertigung ist schnell und unkompliziert. Minuten später sind wir auf der normalen Strasse in Dover und kurz darauf auf der vierspurigen A-Road Richtung London. Guido sitzt als Navigator neben mir. Um 6:30 Uhr beginnt die Morgendämmerung. Kent liegt im Nebel. Der Verkehr wird nun dichter und die A-Road wird zur Autobahn.

Hinter Maidstone wechseln wir von der M20 auf die M25, den nördlichen Londoner Autobahnring, den wir nun entgegen dem Uhrzeigersinn befahren. Die Autobahn ist nun 3-spurig. Der Dartford-Tunnel ist mautpflichtig. Zum Glück habe ich noch etwas britisches Kleingeld und will den Betrag für Kleintransporter zahlen, aber die Dame am Schalter nimmt uns nur die Pkw-Maut ab. Wir unterqueren die Themse.

Die Autobahn ist nun sehr voll, so dass ich mich im ungewohnten Linksverkehr sehr konzentrieren muss. Nach etwa 1 Stunde auf dem Ring, wechseln wir auf die M1, die den Verkehr nach Norden aufnimmt. Nun fahren wir noch etwa 20 Minuten im dichten Verkehr. Auf der Gegenspur steht ein 20km langer Stau. Um 8:10 Uhr habe ich genug. Ich biege in eine Raststätte bei Milton Keynes ein. Nun ist auch Stefan wieder wach. Guido zieht 120 Pfund am Geldautomaten, damit wir frühstücken können. Das Frühstück ist mittelmäßig und teuer. Erstaunt stelle ich fest, dass Guido das "Full English Breakfast", bestehend aus Schinkenspeck, Eiern, Sägemehl-Würstchen, Bohnen nicht mag. Wir werden darauf zurück kommen... 

Raststätte bei Milton Keynes (212 km, 1051 km) 

8:45 Uhr

18°. Die Sonne hat den Frühdunst vertrieben. Stefan fährt, ich navigiere und Guido versucht, hinten zu schlafen. Es geht nach Norden. Ich döse ein paar mal ein, aber mehr als 15 Minuten Schlaf schaffe ich nicht, Guido schläft tief und fest auf der Rückbank. Wir fahren an Northampton, Leicester, Nottingham und Sheffield vorbei. Die M1 wird zur M18. Als wir bei Doncaster auf die A1 wechseln, stehen wir bald darauf im Stau. Wir greifen zu Plan B und fahren auf Nebenstrecken über Selby nach York.

York (277 km, 1328 km) 11:30 Uhr  

Um Punkt 11:30 Uhr stellen wir den VW-California auf dem Parkplatz des NRM ab.

Das „nationale Eisenbahnmuseum“ ist kostenlos und beinhaltet neben 107 Lokomotiven aus allen Epochen eine beachtliche Sammlung von Eisenbahnfundstücken sowie eine Halle mit prachtvollen Wagen. 

Glanzstück dabei ist der „Royal Train“ von Königin Victoria, den sogar die jetzige Queen noch lange Zeit benutzt hat.

Wir halten uns fast 2 Stunden im Museum auf, dann machen wir noch einen Abstecher in die Stadt. 

Da mein Stamm-Kebab-Laden geschlossen ist, besichtigen wir erst mal das gewaltige Münster, bevor wir einen kurzen Rundgang durch die mittelalterlichen Gassen der Stadt machen. Unterwegs gönnen wir uns eine Riesenportion Fish&Chips. 

Am Ende des Rundgangs landen wir bei „Starbuck’s“, wo wir uns in den Plüschsesseln eine Riesentasse Kaffee gönnen. Bevor wir hier einschlafen, gehen wir wieder zurück zum Auto.  

15:00 Uhr

An der Parkplatz-Ausfahrt sind 4 GBP fällig. Da ich auf dem Beifahrersitz sitze, füttere ich die Maschine, die ein Pfundstück nicht annehmen mag. Da ich so nur 3,90 GBP zusammen kriege, steige ich aus und frage unsere „Hinterleute“ nach Kleingeld. Ich kriege prompt 10 Pence geschenkt, werde dann aber fast von Stefan überfahren, nachdem ich das Geld eingeworfen habe. Immer diese Hektiker.

Wir fahren nach Westen. Da wir die Pennines überqueren müssen, entscheide ich mich wegen des tollen Sommerwetters für die schwierigste Passage, die ich noch von der Fahrradtour 1999 kenne. Bei Pateley Bridge erreichen wir den „Yorkshire Dales Nationalpark“. Wir sind jetzt im Land von Dr. Harriott, dem Viehdoktor. Es geht über Grassington nach Kettlewell. Beachtliche Steigungen sind zu bewältigen, dann geht es kurvenreich immer wieder auf und ab. Die Strasse wird immer schmaler. Stefan freut sich über viel Gegenverkehr in dieser gottverlassenen Gegend. Am Ende des Wharfe-Tals dann kommt der Höhepunkt. Über eine extrem steile Steigung geht es hinauf auf 580m. Die Aussicht ist einfach toll, aber Stefan hat jetzt erst mal genug vom Fahren und verzieht sich nach hinten.

Yorkshire Dales, Passhöhe (104 km, 1432 km) 

17:00 Uhr

Langsam und vorsichtig fahre ich den Pass hinunter, denn auch auf dieser Passage gibt es Stellen mit 25% Gefälle. Dann sind wir in Hawes. Die Strasse ist nun wieder ausgebaut. Ich fahre kurvenreich über Sedbergh in Richtung Kendal. Kurz vor der Stadt erreichen wir die Autobahn M6. Es geht gen Norden.

Raststätte bei Carlisle (96 km, 1528 km) 18:15 Uhr

Da ich nicht weiß, wie die Tankstellenöffnungszeiten und –verfügbarkeit am späten Abend an schottischen Nebenstrecken ist, beschliessen wir, jetzt schon zu tanken. Ich überschlage, wie viel Diesel wir nehmen müssen, damit wir mit sicherer Reserve das billige Irland erreichen können. Wir tanken 50 Liter, dann übernimmt Guido, damit er auch mal im Hellen den Linksverkehr testen kann. 10km nördlich von Carlisle verlassen wir bei Gretna die Autobahn und überqueren die schottische Grenze. Die A-Road A75 ist gut ausgebaut. 

Um 20 Uhr erreichen wir Dumfries. Hier habe ich mein „Stammlokal“ herausgeguckt für unser Abendessen. Alle drei ordern wir ein Steak, das wie immer hervorragend ist. Nach einem kurzen Stadtrundgang geht es weiter.

Dumfries/Schottland (60 km, 1588 km) 21:30 Uhr

Inzwischen ist es dunkel geworden. Ich selber fahre mit Guido als Navigator die leere und gut ausgebaute A-Road über Newton Stuart Richtung Stranraer. Unser Scheinwerfer ist wohl nicht so toll abgeklebt, denn einige der uns entgegen Kommenden, beschweren sich per Lichthupe. Ab und zu überhole ich mal einen Lastwagen. Kurz vor Stranraer geht es rechts ab zu unserem Fährhafen Cairnryan.

23:00 Uhr

Wir parken erst mal. Am Schalter von P&O-IrishFerries kann ich unser 3:30 Uhr-Ticket problemlos auf die nächste Fähre umbuchen, die um 23:59 Uhr ablegen wird. Wir checken ein und können praktisch direkt auf die Fähre fahren. Um 23:40 Uhr sind wir in einer der Lounges und breiten uns aus. Ich stelle die Wecker auf 1:30 Uhr und schlafe direkt ein.

 

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