Irland 2002: 
IRL: "Mit Wohnmobil und Kabinenkreuzer unterwegs in Irland"
von Dieter Pinell                    
Reisezeit: 11.09.2002 - 05.10.2002
Verkehrsmittel:
VW California coach / Wavequeen "Tulip"

Dies ist der Bericht über eine 3-wöchige Irlandrundreise mit einem VW-Wohnmobil und einem Kabinenkreuzer auf dem Shannon.

Teil 2:

Freitag, 13.09.2002

Nach tiefem, erholsamen Schlaf werde ich von meinem Wecker geweckt. Guido ist halbwegs munter, aber Stefan muss geweckt werden. Wir gehen an Deck. Ich kenne Larne schon, das Hafengebiet wirkt irgend wie abstoßend. Wir haben abgesprochen, dass wir jetzt nur noch kurz fahren, und dann den Wagen irgendwo abstellen, um zu schlafen.

Larne/Nordirland (131 km, 1719 km) 2:00 Uhr

Auf geht’s. Am Steuer versuche ich zu überlegen, wo wir denn nun übernachten sollen. Ich will jetzt auf jeden Fall erstmal durch Belfast, damit wir dort nicht morgen früh im Berufsverkehr landen. 

Wir wählen also die Küstenstrasse, durchqueren Carrickfergus und kommen bald nach Belfast. Die beiden anderen sind meist am Dösen und irgendwann fällt mir ein Ziel ein: Newgrange!

In Belfast ist Dublin bereits gut ausgeschildert, noch ein Stück Autobahn, dann geht es bei Lisburn auf die A1. Die Strassen sind frei und im Nu erreichen wir Newry. Noch ein paar Kilometer und wir sind in Irland.

Schlagartig werden die Strassen schlechter. Hinter Dundalk ein Stück Autobahn, dann wieder Bundesstrasse. In Drogheda verfahre ich mich dann erst mal. Mit vereinten Kräften finden wir dann den Eingang zum Parkplatz von Newgrange. Dieser ist mit einem riesigen Tor abgesperrt!

Auf den nächsten Kilometern finden wir keinerlei Abstellmöglichkeit auf dieser schmalen Nebenstrasse, so dass wir nun weiterfahren nach Slane. Hier am Flussufer finden wir dann endlich einen Abstellplatz. Dieser liegt zwar direkt an der stark befahrenen Bundesstraße, aber das ist uns jetzt egal. Es ist 5:00 Uhr, wir gehen zu Bett.

Slane/ Rep. Irland, (189 km, 1908 km) 10:00 Uhr

Stefan und Guido, die erstmals gemeinsam in der „Einliegerwohnung“ genächtigt haben, wecken mich. Wir bauen unsere Betten zurück, verstauen unser Gepäck und fahren los. Erst mal Newgrange. Jetzt, im Hellen, erkenne ich meinen Fehler. Hier sieht’s ja ganz anders aus als 1994. Das neue Besucherzentrum befindet sich nun auf der Südseite des Flusses Boyne. Nach ein paar Kilometern sehe ich Newgrange in der Ferne auf dem Hügel liegen. Ich halte an und schieße 2 Fotos, dann fahren wir zum Parkplatz.

 Im neuen Besucherzentrum fragen wir nach, wie lange wir hier konkret für eine Besichtigungstour brauchen – fast 2 Stunden sind leider zu lang für unsere Pläne. Wir fahren nach Drogheda. Stefan meint, wir sollten bei McDonald’s frühstücken. Also wenden wir und stehen im Stau.

15 Minuten später erreichen wir den McD, den wir zu Fuß ohne den Stau in 2 Minuten hätten erreichen können. Die Frühstückszeit ist soeben vorbei...

Wir ordern normale „Meals“. Guidos Tiefpunkt ist erreicht, als er auf die Frage „regular or large?“ mit „Cola-light“ antwortet, während ich Stefan, der kaum Englisch spricht, bei seiner Bestellung helfe. "Cola light" aber versteht die Bedienung nicht, es heißt nunmal "Diet Coke"...

Drogheda 11:00 Uhr

Wir fahren weiter nach Süden. Seit Newgrange ist Guido am Steuer. Wie sich noch zeigen wird, ist Guido unser Stauspezialist. Irgendwann gibt es eine große Polizeikontrolle der „Garda“, also der irischen Polizei. Es staut sich und alle Fahrzeuge werden gecheckt, aber uns winken sie durch. Wir kommen am Flughafen vorbei und die Autobahn endet am Rand der City.

Dublin 12:00 Uhr

Nun geht es direkt hinein nach Dublin. Anhand meines Stadtplans navigiere ich Guido zur Liffey und dann direkt zur Guinness-Brauerei.  

Auf der Suche nach einem Parkplatz fährt Guido erst einmal an einem verdutzten Pförtner vorbei direkt auf das Brauereigelände. Wir wenden und winken freundlich bei der Ausfahrt. Nun umkreisen wir den Block und finden bald darauf einen Parkplatz in der Nähe des neuen Besucherzentrums von Guinness.

Der Eintritt ist unverschämt hoch. Die neue Show ist mit viel Hightech aufgemotzt, aber trotzdem kalt und nichtssagend. Der Laden ist brechend voll – ein einträgliches Geschäft also. Zügig erobern wir Stockwerk um Stockwerk, ohne dass mich irgend etwas wirklich angesprochen hätte. Wie beschaulich (und preiswert) war da doch der Hopstore, das alte Museum, das 1998 geschlossen wurde.

Auf das 7. Obergeschoss dieses Riesen-Lagergebäudes hat man eine runde, gläserne Aussichtskanzel gebaut. Trotz Klimaanlage ist es natürlich treibhauswarm und brechend voll dort oben. Wir holen uns unser im Eintrittspreis enthaltenes „Pint of Guinness“ ab und kriegen zum Glück einen Sitzplatz am Fenster ab. Nachdem ich mein Bier geleert habe, mache ich noch schnell eine Runde in der Glaskanzel und schieße ein paar Panoramafotos.

Bald darauf nehmen wir die Treppe ins Erdgeschoss. Im Shop kaufe ich 4 Original-Pintgläser, die ich dann im Auto verstaue.  

13:45 Uhr  

Nun geht es in die City. Unser Weg im strahlenden Sonnenschein führt an der Christ Church und am Schloss vorbei zum Trinity College.   

An der Graftan-Street besuchen wir Molly Mallone, dann geht es durch das große Tor in das Universitätsgelände. 

Welch eine Ruhe, nach dem Lärm und der Hektik draußen in den Straßen Dublins!  

Guido und ich gehen in die alte Bibliothek und kaufen eine Eintrittskarte für den „Long Room“ und für das in einem abgedunkelten Raum im Erdgeschoß ausgestellte „Book Of Kells“. Das muss man einfach gesehen haben.

Kurz darauf sammeln wir Stefan wieder ein. Weiter geht es über die O’Connel-Bridge in Richtung Hauptpostamt. Die O’Connell-Street ist um diese Zeit einfach nur voll und ungemütlich. Am Cafe Kylemore besuchen wir James Joyce, wechseln dann die Straßenseite zur Hauptpost und machen uns auf den Rückweg. 

Nun wandern wir an der Liffey entlang zur Halfpenny- Bridge, auf der schon lange nur noch die Bettler Geld sammeln, dann auf der anderen Flussseite weiter zur neuen Fußgängerbrücke und zum 4-Courts-Gerichtsgebäude.

Dann geht es unter der Seufzerbrücke hindurch zurück zur Christ Church Cathedral. Kurz darauf sind wir an meinem Auto, dessen Parkzeit längst überschritten ist.

Dublin, 15:30 Uhr

Guido fährt. Ich lotse ihn aus der Stadt. An der St. Patrick Cathedral vorbei zum “Grand Canal”, daran entlang und dann auf die Strasse nach Enniskerry. Bald darauf stehen wir im Stau. Da nichts mehr weitergeht, wenden wir und fahren auf anderer Strecke nach Bray. Zwar staut es sich auch auf diesem Weg, aber es geht weiter und die beiden kleinen Mädchen im Corsa vor uns freuen sich, mit uns zu flirten.

In Bray heisst es jetzt erst mal wieder zu tanken, denn es wird langsam Abend und unsere Strecke führt nun auf Nebenstrecken.

Bray (100 km, 2008 km) 16:30 Uhr

Auf schmalen Strassen geht es nach Enniskerry, hier dann links ab Richtung Laragh. Die Straße ist schmal und holprig, aber bald erreichen wir Glendalough, die alte Klosterstadt.

Glendalough, 17:30 Uhr  

Glendalough ist einer meiner Lieblingsplätze und wir haben Glück, den Friedhof mit der letzten blutroten Tagessonne fast menschenleer anzutreffen.  

Ich schieße reichlich Fotos vom Rundturm und der kleinen Steinkirche.

Dann machen wir uns aber bald auf den Rückweg, denn unsere letzte Etappe der Anfahrt ist noch recht lang.

Wir fahren noch kurz zum oberen See, dann wenden wir und mit Guido am Steuer und mit Stefan als Navigator erklimmt der VW-Bus den Wicklow Gap. In Hollywood geht es kurz wieder Richtung Dublin, dann nach links auf Nebenstrecken nach Naas. Bei Kildare stehen wir dann wieder im Stau, so dass wir kurz darauf wieder auf holprige Nebenstrassen gehen.

Tullamore, 21:30 Uhr

Wir machen Pause. In einem Fish&Chips-Laden ordern wir das Nationalgericht. Am Ortsende fährt Guido kurz darauf auf der rechten Seite... Nun geht es über Moate zum Kreisverkehr vor Athlone, dann über Ballykeeran nach Glassan und weiter zum Killinure Point. Es ist exakt 23:01, als wir ankommen.

Killinure Point, 23:01 Uhr (204 km, 2212 km)

Bei Waveline ist schon  alles dunkel. Da die Schranke zu ist, parken wir den VW direkt vor der Tür. Wir machen einen Rundgang zum Hafen, finden sofort alle 3 Wavequeens, von denen wir morgen eine übernehmen werden und gehen zurück. Nun wird geduscht, dann der Wagen zum Schlafen umgebaut und kurz nach Mitternacht liegen wir in der Falle.

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Zuletzt geändert:  10. Dezember 2003
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